Mit dem Abschluss in Psychologie (B.A.) in der stationären Jugendhilfe arbeiten.

von Nico Witt

 

Hallo, mein Name ist Sina. Ich arbeite mit meinem Abschluss als Psychologin seit April 2021 bei der INDEPENDENT LIVING Stiftung. Im Betriebsteil Jugendhilfe Berlin Nord/West bin ich als Psychologin in der stationären Jugendhilfe, konkret im betreuten Einzelwohnen (BEW) tätig. Nach 18 Jahren als Bankerin habe ich entschieden, dass ich lieber im sozialen Bereich arbeiten möchte.

Da mich das Feld Psychologie schon immer interessiert hat, habe ich  ein Psychologie Studium an der FU Berlin absolviert. Mir war relativ schnell klar, dass ich weder Psychotherapeutin werden, noch unbedingt einen Masterabschluss machen möchte. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich mit einem Bachelor in Psychologie bestimmt im sozialen Bereich Fuß fassen kann.

So habe ich als Psychologin meinen Job in der Jugendhilfe in Berlin gefunden

Ich bin über das Internet relativ schnell auf freie Stellen in der Jugendhilfe bei der Independent Living Stiftung in Berlin aufmerksam geworden. Riesig gefreut habe ich mich, dass dort auch Psycholog:innen in der Jugendhilfe gesucht werden und nicht ausschließlich Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen in der Jugendhilfe.

Das Vorstellungsgespräch lief super. Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mit meiner Qualifikation als Psychologin in der stationären Jugendhilfe bei der INDEPENDENT LIVING Stiftung arbeiten möchte.

Meine Erfahrungen als Psychologin in der Jugendhilfe nach den ersten 6 Monaten

Ich bin nun seit 6 Monaten als Psychologin eine Mitarbeiterin im Team Nordfuchs in Berlin Reinickendorf und fühle mich dort sehr gut aufgehoben und angekommen.

Kurz zusammengefasst beraten und begleiten wir in sogenannten Kleinteams junge Menschen auf dem Weg in ihre Selbstständigkeit im betreuten Jugendwohnen. Die Arbeitszeiten sind sehr flexibel. Die Hierarchien bei Independent Living sind sehr flach. Es herrscht überall ein vertrauensvolles Verhältnis. Man kann sich hier nur wohlfühlen!

Das Team ist toll und besteht aktuell aus 6 Kolleg:innen. In unserm Team arbeiten Sozialarbeiter:innen, Sozialpädagog:innen, Heilerziehungspädagog:innen und Psycholog:innen im Rahmen der stationären Jugendhilfe. Dadurch erweitert sich der Blick über den jeweiligen fachspezifischen Tellerrand und man kann Ansätze aus verschiedenen Bereichen vereinen.

Ich konnte mich aufgrund eines tollen Einarbeitungskonzepts bei der INDEPENDENT LIVING Stiftung auch als Psychologien sehr schnell in den Bereich der stationären Jugendhilfe einarbeiten. Alle Kolleg:innen sind super hilfsbereit.

Themen aus meinem Psychologiestudium kann ich bei meiner Arbeit als Psychologin mit Jugendlichen auf jeden Fall mit einbringen. Beispielsweise helfen mir Studieninhalte:

  • aus der Entwicklungspsychologie,
  • aus der Gesprächsführung und
  • der Klinischen Psychologie

bei meiner Arbeit in der Jugendhilfe. Auch wenn in einem Psychologiestudium die sozialpädagogischen Methoden und das Sozialgesetzbuch keine Anwendung finden, gibt es hierzu kostenlose Fortbildungen, die man besuchen kann; auch bei der Einarbeitung findet einiges Anwendung. Fragen kann ich jede:n und bekomme auch immer eine hilfreiche Antwort.

Die jungen Menschen im betreuten Einzelwohnen haben ganz unterschiedliche Bedarfe. So wird es auch nie langweilig oder eintönig. Psycholog:innen in der Jugendhilfe sollten offen und aufgeschlossen für Neues sein und die Ziele und Wünsche der jungen Menschen immer in den Vordergrund stellen können.

Mir ist in den ersten sechs Monaten meiner Arbeit als Psychologin aufgefallen, dass der Großteil der jungen Menschen, die in meinem Team sozialpädagogisch beraten und begleitet werden, enorm mit psychischen Belastungen und Störungsbildern zu kämpfen hat. Dies könnte durch die Corona-Pandemie noch verstärkt worden sein. Teilweise sind junge Menschen psychisch so stark belastet, dass eine „normale" sozialpädagogische Arbeit erstmal nicht möglich ist, sondern eher die Stabilisierung im Vordergrund steht. Hier kann ich meine Kompetenzen als Psychologin hilfreich einsetzen bzw. anwenden. Wir arbeiten darüber hinaus auch eng mit therapeutischen Fachkräften, sowohl extern als auch intern zusammen. Von den Jugendämtern wird auch vermehrt das therapeutische Zusatzmodul der INDEPENDENT LIVING Stiftung dazu gebucht, was junge Menschen neben der sozialpädagogischen Arbeit auch therapeutisch unterstützt.

Mein Fazit nach 6 Monaten:

Ich kann allen, die Psychologie studiert haben und gerne mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im betreuten Jugendwohnen arbeiten möchten, empfehlen, sich bei der INDEPENDENT LIVING Stiftung zu  bewerben. Man kann seine eigenen Kompetenzen hier sehr gut einbringen und viele neue Kompetenzen erwerben.

Viele Grüße,
Sina

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